Freiraum für Figuren.Spielraum für Sprache.

Der Kommunikationsdesigner Morris Aberham hat sich unter seinem Vornamen einen Frei- und Spielraum für künstlerische Aktivitäten erarbeitet.

MORRIS setzt sich als Zeichner und Autor mit der Welt und dem Wesen der Menschen auseinander. Seine Figurenzeichnungen nähern sich dem Ausdruck von Gemütszuständen an. Genauso richten seine Texte den Blick auf die Spuren, die der Lauf der Zeit zwischen den Menschen hinterlässt.

Eigene Buchprojekte fassen diese bildlichen und textlichen Studien zusammen.

Zeichnen, was bewegt

Seit über 30 Jahren arbeitet MORRIS an einer eigenen Art der freien Figurenzeichnung. Erste Figuren entstanden Anfang der 1990er Jahre an der Universität Essen in der Zeichenklasse von Prof. Otto Näscher. Seitdem konzentriert sich MORRIS auf das Zeichnen von Figuren mit einfachsten Mitteln.

„Meine Zeichnungen entstehen mit möglichst wenigen Pinsel- oder Bleistiftstrichen, die auf Anhieb ‚sitzen‘ sollen. Ich konzentriere mich auf den Ausdruck, den man mit nur einem Pinsel oder einem Stift sowie und einer einzigen Farbe unmittelbar auf ein Stück Papier bringen kann. In diesem Zusammenhang hat sich die menschliche Figur zu einem dominanten Motiv entwickelt.“

Es geht um expressive Gestalten, die ein Verhalten oder ein Gefühl verkörpern. Überheblichkeit, Stolz, Neid, Angst und Gier, aber auch Liebe und Lust – jeder Gemütszustand bringt einen eigenen Ausdruck mit sich. Und genau so, von Gefühlen bewegt im Leben stehend, tritt die von MORRIS geschaffene Gesellschaft der Gestalten dem Betrachter entgegen: immer solitär und frei, ohne weiter ausgearbeiteten Hintergrund.

Die Zeichnungen entstehen auf vielfältigen Materialien des modernen Alltags von Papier- oder Kartonresten bis hin zu Folien und flachen Verpackungsabfällen. Sie werden so zum Malgrund und damit zur Bühne für den Auftritt der gezeichneten Figuren. Inzwischen kommen mehr Farben ins Spiel und zunehmend treten auch Figurenpaare oder kleine Gruppen auf.

So entwickelt MORRIS seine Figurenwelt immer weiter.

Eine Auswahl der Zeichnungen aus 30 Jahren wird in dem Bildband „Leute“ vorgestellt.

Festhalten, was fasziniert

Bedingt durch die professionelle kreative Arbeit mit Texten, Headlines und Claims hat sich MORRIS schon immer intensiv mit der Qualität und dem Stil von Sprache auseinandergesetzt – auch auf der künstlerischen Ebene.

Mitte der 1990er Jahre hat er damit begonnen, Gedanken aufzuschreiben. Zunächst wurden diese Eindrücke als Fragmente formuliert und flüchtig in Skizzenbüchern festgehalten. Später hat er angefangen, Geschichten und auch Gedichte zu verfassen. Ab 2010 entstanden dann erste eigene Buchprojekte, in denen diese Texte ausgestaltet und mit eigenen Zeichnungen oder auch Fotografien kombiniert wurden.

Geschichten, Gedanken und Gedichte von MORRIS werden in dem Buch „Zeitpunkte“ zusammengefasst.

MORRIS